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24. August 2012
Die Szene und der Boykott am Präsidenten

Der tiefe Fall in die Amateur-Niederungen des Fußballs hat die LASKler nicht kaltgelassen. Wie allerdings mit der ganzen Situation rund um den Lizenzentzug umgegangen wurde, spricht auch Bände.

Normalerweise muss ich als Verein Gegenschritte einleiten, wenn mir Unrecht angetan wurde. Dass nichts gemacht wurde, wirkt wie eine Bestätigung des Fehlverhaltens im Lizenzierungsprozess. Die Verpflichtung von Karl Daxbacher als Trainer und ein brauchbarer Saisonstart haben dafür gesorgt, dass viele Probleme im Verein kurzzeitig zugedeckt wurden. Überhöhte Ticketpreise, schleißiges Service an den Fans und unprofessionelles Auftreten in der Öffentlichkeit rund um die Wahl der Heimspielstätte schaden dem Verein nachhaltig. Um dem Verein trotz alledem ein wenig Flair zu verpassen, müssen wir anscheinend selbst Sorge dafür tragen.

Auf Anraten der Fans wurde beispielsweise ein Kartenkontigent für das Auswärtsspiel in Vöcklamarkt geordert. Bringt dem normalen LASK-Fan allerdings wenig, da sie allesamt für Freunde des LASK reserviert wurden. Die Handvoll, die da weggeht, hätte schon beim Heimspiel gegen die Kapfenberg Amateure oder am kommenden Sonntag gegen St. Florian problemlos verkauft werden können. Die Karten werden halt dann in Vöcklamarkt gekauft werden müssen.

Unsere Szene hat Wort gehalten, und ist den Heimspielen aufgrund der massiven Verfehlungen der sportlichen Führung in letzter Zeit fern geblieben. Außerhalb des Stadions wurde vorbildlich und zivilisiert protestiert, wie man sich zuletzt in Traun überzeugen konnte. Auch kann man sagen: Nach einigen Saisonen, wo die LASK-Szene von Homogenität weit entfernt war, spürt man wieder bei einigen Leuten die Funken überspringen. Bis man wieder auf dem Niveau von 2006-2008 ist, wird es dauern. Vermutlich sehr lange. Uns ist aber wichtig, dass dieses Projekt Linzer Fanszene zum einen Breitenwirkung, zum anderen auch die Nachhaltigkeit besitzt, um ständig zu wachsen.

Wir werden all jene überleben, die unseren geliebten LASK so tief fallen gelassen haben. Wir aber sollten jenes Stück beitragen, damit wir uns dort wieder hinbewegen, wo der ASK hingehört. Um uns selbst zu vernetzen, um uns der Außenwelt zu präsentieren, ist eine Sprachplattform wichtig. Als solche wollen wir seit1908.at halten und mit euch einen bislang schon guten Weg beschreiten. Auf dass der nächste Berg erklommen werde.

 
Christoph Zeppetzauer
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