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Anscheinend wurde niemand von irgendwelchen guten oder schlechten Geistern verlassen. Wenn diese Aktion schon den Bogen überspannt, lief man die letzten dreißig Jahre als LASK- Fan mit verbundenen Augen durch die Prärie. Dass ein Schriftzug auf einer Wand für so viel Ärgernis sorgt und als prophezeiter Weltuntergang initiiert wird, schlägt dem Fass den Boden aus. Natürlich kann man über die Wortwahl, den Text an sich und den dafür gewählten Ort streiten und das alles verachten, jedoch handelt es sich bei weiten um keinen Skandal.
Sucht den Verursacher und brummt ihm den kompletten Sachschaden von ca. 500 € (Arbeitsstunden + Material) auf oder besser: ihr lasst die Person zukünftig den entstandenen Makel selber entfernen, dann kommt man auf wahrscheinlich nicht einmal 100 € (Material). Die Summen verdeutlichen hoffentlich genug, den „wahren“ Stellenwert dieses „Skandals“.
Fairerweise muss man dann auch noch den Werbewert und die Medienpräsenz des LASK gegenrechnen. Hier wäre es von Vorteil quartalsmäßig die Kosten für eine Doppelseite, normale Seite und evtl. sogar Radiodurchsagen von allen Medienpartnern zu checken. Nach diesem Kassasturz wird der Verursacher dann ziemlich sicher noch Geld vom Verein bekommen.
Natürlich ist dieser Text extrem überspitzt formuliert und darf nicht für bare Münze genommen werden. Die Grundaussage sollte nun jedoch beim Leser angekommen sein. Diese Aktion war vermutlich nicht korrekt, jedoch ein Lärcherlschas im Vergleich zu fast allem anderen.
Auch die Argumentationslinie, dass sich früher niemand daran störte wenn Spieler wechselten, ist ein bisschen, naja sagen wir einfach lächerlich dazu. Die Zeit ändert sich und so auch der Fußballfan und der Stadionbesuch. Früher stand man auch noch mit der Bierflasche auf der unüberdachten Gugl und sang fröhlich seine Lieder, für die man heute eingesperrt oder zumindest eine saftige Geldstrafe bekommt. Jede Zeit hat ihre eigenen Regeln und Eigenheiten und irgendwie ist das ja auch gut so.
Wenn man sich ansieht was einen Traditionsverein ausmacht sind das eben eine Handvoll Dinge, die man beachten muss. Eine eigene traditionsreiche Heimstätte, unveränderte Vereinsfarben und Namen und fast das Wichtigste, Identifikationsfiguren zu denen man hochsieht und die dazu gehörigen Geschichten und Erfolgserlebnisse, die bestenfalls in einem Titel mündeten. Momentan befindet sich ehrlicherweise kein einziger Spieler, mit dem man sich als LASK- Fan zu 100% identifizieren kann. Vielleicht und hoffentlich werden sich noch einige dahin entwickeln, denn genau um das geht es. Blickt man in die Vergangenheit schreiben die Identifikationsfiguren Geschichte und nicht diejenigen die kurz beim Verein sind und gut spielen. Es ist die Rede von einer langfristigen Geschichte. Natürlich schwärmt man kurzfristig von den Glanztaten und geilen Toren. In einen Monat sind diese jedoch wieder weg.
Gerade nach den Abgängen von Luckeneder und Pervan schmerzt es, keinen einzigen Spieler mit Identifikationswert im Kader zu haben. Stattdessen holt man einen Gebauer, der vor dem Karriereende steht und jahrelang die Treue zur SVR geschworen hat. Er besuchte etliche Fanfestln und war eine Identifikationsfigur der Rieder. Stellt man sich vor, Pervan wechselt jetzt nach Ried. Na wumm, wäre der Aufschrei groß.
Es ist wieder einmal an der Zeit, Charakter und Herz zu zeigen und sich wenigstens ein bisschen dem Geld in den Weg zu stellen.