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30. July 2019
Gebt euch einen Ruck

Erneut hat uns ein Gastkommentar erreicht:

Die Geschichte der Übernahme durch die FdL findet immer wieder seinen Platz in diversen Berichten wenn es um die derzeitigen sportlichen und wirtschaftlichen Erfolge des LASK geht. Und das auch völlig zu Recht. Die damalige Übernahme gilt als Startschuss zu der erfolgreichsten Epoche der Vereinsgeschichte.

Der Vizemeistertitel, die erneute Qualifikation für den Europacup und ein breites wirtschaftliches Fundament. Das hat man jedem einzelnen Freund des LASK zu verdanken und insbesondere unserem Präsidenten Siegmund Gruber.

Dass jedoch nicht alles was Gold ist glänzt, beweisen die letzten Wochen und auch Monate. Waren es in der Vergangenheit kleine Fehltritte wie zum Beispiel ein Testspiel bei dem auch Dauerkartenbesitzer zahlen mussten (der LASK reagierte auf die Kritik) oder gelbe Ärmel auf den Heimdressen, so scheinen die zuletzt gesetzten Handlungen ein Ausloten der Grenzen zu sein.

Ich möchte dieses Thema nicht noch einmal zur Gänze durchkauen und bin als Außenstehender vielmehr darum bemüht Lösungsvorschläge zu liefern.

Mir ist auch durchaus bewusst, dass meine geschriebenen Worte zu keinem wundersamen Liebescomeback zwischen Verein und aktiver Fanszene beitragen werden, dennoch soll dieser Text für beide Seiten ein Denkanstoß sein. Ob man sich diesen zu Herzen nimmt oder nicht, bleibt den handelnden Personen überlassen.

Es wäre auf jeden Fall schade, würde man auf Grund des eigenen Stolzes in der erfolgreichsten Zeit der letzten 50 Jahre interne Grabenkämpfe nicht bei Seite legen können und so auch den sportlichen Erfolg aufs Spiel setzen. Schließlich hat Unruhe noch keinem Verein zu sportlichen Höhenflügen verholfen. Und ohne sportlichen Erfolg verschwindet auch das rosa schneller als uns lieb ist. Ja, das meine ich ernst, Partner wie BWT sind unabdingbar, wenn es um das Erreichen der sportlichen Ziele geht.

Um was es nun aber wirklich ankommt ist es wie der Verein mit solchen Thematiken umgeht. In erster Linie zählt es jetzt den Weg aus diesem schon zum Teil vergifteten Verhältnis zwischen Vereinsführung und Fans zu finden.

Es geht hier nicht um persönliche Eitelkeiten, es geht uns allen um den LASK. Um das Wohl des Klubs und um Nichts anderes. Doch wie sieht der erfolgreiche Weg des LASK aus? Es ist mit Sicherheit ein Scheideweg an dem man sich derzeit befindet, der durchaus gewisse Risiken mit sich bringt. Gibt es von beiden Seiten kein Einlenken, wird das Lebenswerk unseres Präsidenten zu bröckeln beginnen, daran hege ich keinen Zweifel.

Umso wichtiger wird sein, wie man in Zukunft untereinander kommuniziert. Weiters wird abzuwarten sein wie gut der Spagat zwischen Befriedigung der Interessen der Sponsoren und dem Hochhalten der für Fans wichtigen Werte gelingt.

Um nun schnellstmöglich wieder ins Reine zu kommen, sollten beide Seiten einen Schritt aufeinander zu machen. Es wäre schön, wenn hier von Vereinsseite der erste Schritt erfolgt. Eine Entschuldigung für provokante Gesten des Präsidenten würde hier wohl schon mal die Stimmung etwas lockern und ein erstes Signal in Richtung Fans senden.

Fortführend sollte die Fanszene, welche dem Verein bereits vor Wochen ein komplettes Konzept mit für sie allen wichtigen Werten vorgelegt hat, noch einmal kompakt alle Punkte auf den Tisch bringen.

Dass man deswegen jetzt von Seiten des LASK nicht das Projekt Juniors OÖ zu Grabe tragen wird oder einen Thomas Gebauer zurück nach Ried schickt, sollte den Fans aber auch bewusst sein.

Um eine Parallele zum Klima zu ziehen. Die Stimmung wird heißer und es ist fünf vor zwölf. Wird hier nicht schnellstmöglich gehandelt, gibt es irgendwann kein Zurück mehr. Und wer weiß, vielleicht hilft ja auch einfach ein bereinigendes Gewitter, bei dem beide Seiten auf den Tisch klopfen.

Ein gut gemeinter Rat meinerseits: direkte Kommunikation ist der einzige Weg zum Erfolg. Mit öffentlichen Bekundungen zu diesem Thema wird man nur weiter Öl ins Feuer gießen und einen Schulterschluss zwischen Klub und Fans in weite Ferne rücken.

Gebt euch einen Ruck, handelt wie erwachsenen Menschen und setzt euch an einen Tisch. Alles andere wäre „Orsch“!

Christoph Froschauer
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