MENUMENU
Unser Iceman hat seiner Meinung zum Thema “Heimspielboykott” via unserer Plattform kundgetan. Ein Thema welches nun schon seit Monaten die Fanszene des LASK doch in gewisser Hinsicht spaltet. Zum Einen sind dort jene Fans, die der Mannschaft helfen wollen, oder die ihr gesamtes LASK-Leben lang im Stadion gestanden/gesessen sind, dort Freunde und Verwandte haben und für die es einfach nur logsich ist den LASK im Stadion zu sehen und zu unterstützen. Zum Anderen sind da jene Fans, die nach der jahrelangen Misswirtschaft unserer Vereinsführung einfach ein Zeichen setzen wollen. Ein unmissverständliches wohlbemerkt. Die Zeiten der Kompromisse sind bei diesen Fans vorbei. Zu oft wurde man dabei einfach verarscht – um es in den nötigerweise deutlichen Worten zu sagen.
Auch in unserem Team gibt es für beide Seiten Für- und Gegensprecher. Es entstehen immer wieder Diskussionen darüber, welche aber mit dem nötigen Respekt geführt werden. Man ist nicht automatisch der “Bessere” weil man das Stadion und den support der Mannschaft meidet, oder eben dem Team seine Stimme leiht um sie zu unterstützen. Die Fakten für einen Stadionbesuch sind ja auch vorhanden. Einige Kritikpunkte der vergangen Jahre sind in dieser Saison durchaus verbessert worden. Sportlich hat der LASK den Kader nach dem Abstieg aus der zweiten Liga durchaus stark aufgestellt. Vujanovic, Hieblinger, Harding, Fabiano, Freudenthaler, Babic oder Takougnadi sind einige Namen die für das Ziel, den sofortigen Wiederaufstieg verpflichtet worden sind. Mit Trainer Karl Daxbacher hat man den wahrscheinlich besten Trainer unseres Landes verpflichten können. Er sollte über allem strahlen und den LASK wieder dorthin führen wo er hin gehört. Und wie er strahlt. Der Coach ist der erwartete Hoffnungsbringer. Überall ist Daxbacher gern gesehen, für Sponsoren und Partner des LASK eine durchaus wichtige Sache.
Auch auf der organisatorischen Ebene haben sich die Schwarz-Weißen errangiert. Im Gegensatz zum einzigen Linzer Profiklub waren unsere Kicker in einem 10-tägigen Trainingslager und konnten sich dort unter optimalen Bedingungen auf die Rückrunde vorbereiten. Das mittlerweile zahlenmäßig stark geschrumpfte LASK-Büro arbeitet ebenso auf Vollbetrieb und schuf unter widrigen Umständen durchaus gute Bedingungen für einen reibungslosen Ablauf der aktuellen Spielzeit. Der alternative Spielstandort Schwanenstadt ist/war für keinen Beteiligten ein optimaler Zustand, die Ausweichung eine reine Kostenfrage und wohl die einzige wertvolle Option. Nebenbei konnte man mit dem Platz am Zöhrdorferfeld eine gute Anlage für die Zukunft des LASK gewinnen. Auch im Auftritt nach Außen (ua. Homepage) wurde durchaus wirkungsvoll gearbeitet. Aktionen, Gewinnspiele, Informationen – wenn auch wegen des Zeitmangels noch nicht optimal ausgenutzt, ist dennoch eine deutliche Verbesserung zur Vergangenheit sichtbar. Mit am wichtigsten ist aber jener Fakt, dass Präsident Reichel nun über Monate nur noch aus dem Hintergrund agiert. Das Office-Team um Teammanger Gerhard Klein hat im Großen und Ganzen freie Hand. Damit konnten gröbere Reibungspunkte vermieden werden.
Doch viele Fans wollen nicht vergessen. Dass der LASK sich aktuell gute Chancen um einen Aufstieg in die zweite Liga machen darf, ist ja schön und gut. Doch was war in den letzten 5-6 Jahren? Sollte man das alles vergessen? Oder hat man es bereits vergessen, wie beispielsweise mit verdienten Menschen unserer Kurve umgegangen wurde? Oder wie “unser” Fürst Starhemberg – der seine letztes Hemd für den LASK gegeben hatte und es wohl nach wie vor tun würde – von der Vereinsführung abgeschasst wurde (um es milde auszudrücken)? Oder dass der LASK über Jahre wohl kein Monat ohne Schauermeldungen rund ums operative Geschäft auskam, man jedes Jahr rund um die 25 Transfers tätigte und der einstige “Stolz von Oberösterreich” zur Lachnummer des Landes verkam? Wo war damals und ist jetzt die reichende Hand des LASK zu den Fans? Schon zur Antrittszeit von Peter-Michael Reichel zeigten die Fans dem Welser Damentennisveranstalter die gelbe Karte für respektlose Äußerungen. Ein Anfang einer schier unendlichen Geschichte. Um es nur zu vergewissern – der LASK steht nicht umsonst dort wo er jetzt steht!
Und genau um diese Punkte dreht sich der Heimspielboykott. Für eben diese zahlreichen Menschen, die dem LASK alles gegeben haben um nachher voller Enttäuschung bemerken zu müssen, dass dort jemand ganz andere Pläne verfolgt die uns bis heute eben in den Amateurfußball getrieben haben, stehen die Jungs bei den Heimspielen vor dem Stadion. In Zeiten wie diesen ist das eigentlich eine bemerkenswerte Reaktion. Doch man darf diesen Boykott nicht nur auf die wenigen Fans reduzieren, die vor dem Stadion stehen. Das Beispiel in Pasching und auch jetzt in St. Florian haben es doch eindrucksvoll bewiesen. Die LASK-Fans wollen die Mannschaft unterstützen und sind Auswärts zählbar und hörbar voll dabei. Über 5.000 LASK-Fans waren in Pasching vor Ort. Doch bei den Heimspielen herrscht nach wie vor gähnende Leere.
Ein Boykott – da geb ich unserem Iceman durchaus recht – muss auch mal ein Ende haben. Ein Boykott ist aber auch ein stiller Aufschrei. Nur wird er vom LASK nicht gehört. Und solange dies nicht passiert würde ein Ende keinen Sinn machen. Auch jene die im Stadion dem LASK die Daumen drücken, sollte die Situation bewusst sein und der nötige Respekt und das Verständnis für diese Aktion – egal wie ihr eigenes Empfinden dazu ist – aufgebracht werden. Wir von seit1908.at raten niemanden zu einer der beiden Seiten. Wir möchten nur aufzeigen, wie die Dinge sind und gegebenenfalls darüber berichten. Jeder Mensch hat aber selbst die Fähigkeit zu hinterfragen und sich danach zu entscheiden. Ob man jetzt Pro oder Contra Boykott ist – beide Seiten haben ihre Berechtigung und seine eigene Geschichte. Anstatt übereinander herzufallen, würde es durchaus Sinn machen, sich gegenseitig zu unterstützen. Denn alle sind in der selben Sache aktiv.