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15. February 2011
In Bausch und Bogen

Die bittere Erkenntnis der samstägigen Auftaktpleite unseres LASK, ist eigentlich eine positive Nachricht für den österreichischen Fußball. War es vielleicht vor einigen Jahren noch möglich mit last-minute Billigtransfers ballesterisches Kleingeld zu machen, sind diese Zeiten längst vorbei. Wenn einem der Fußball im Land am Herzen liegt, muss man diese Qualitätssteigerung der Liga mit Freude sehen – auch wenn es uns Schwarz-Weißen natürlich weh tut. Vom LASK als „Großeinkäufer der Liga“ war desöfteren in der Winterpause zu lesen.

Von kaufen konnte jedoch keine Rede sein. Wer im 1-Euro-Laden shoppt, kann zwar das eine oder andere Freude bereitende Schnäppchen mitnehmen, nachhaltige Qualität wird allerdings keiner erwarten dürfen. Gekauft wurde ohnehin niemand, weil dazu fehlt Matchmaker Reichel ohnehin das Geld. Über den Ladentisch gingen Restposten, die keiner wollte.

Der LASK konnte allerdings auch von sechs Neuzugängen nicht zum Leben erweckt werden. Man mag die Burgenländer für eine Holzhackertruppe halten, allerdings handelt es sich beim SV Mattersburg um eine gewachsene Mannschaft. Etwas das man beim LASK komplett vermisst. Dazu kommt ein Trainer der in jedem Interview dem möglichen Scheitern bereits vorbaut. Eindeutige Kampfansagen vermisst man bei Georg Zellhofer gänzlich.

Die gestanden Spieler würden Führungsqualität vermissen lassen, bei Rückstand verkriecht sich jeder sofort, Memmen wären sie – hört man immer wieder. Nun gut, Mut strahlen Sie allerdings auch nicht gerade aus, Herr Zellhofer. Selbst nachdem unsere Mannschaft in Rückstand geriet, vermisste man den unbedingten Willen zum Risiko. Es fehlt in allen Belangen und daran können auch noch so viele Transfers nichts ändern – darauf wurde bereits im Herbst an dieser Stelle hingewiesen. Jedoch liegt es mir fern, den neuen Spieler a priori jegliche Qualität abzusprechen. Ganz im Gegenteil freue ich mich sehr, dass ein exzellenter Fußballer wie Haris Bukva bei den Athletikern spielt. Aber an Qualität mangelte es unserem Kader ohnehin nicht. Spieler wie Justice Majabvi, Klodian Duro, Thomas Mandl, René Aufhauser oder Leonhard Kaufmann sucht man bei Mattersburg vergeblich und dennoch hatten wir am Samstag keine Chance.

Es kann demnach nur am vielzitierten Fisch liegen, der eben beim Kopf zu stinken beginnt. Reichel und sein mittlerweile sehr kleiner Kreis der „Experten“ hat so ziemlich alles falsch gemacht. Unser Verein, und das tut vermutlich am meisten weh, ist die letzte traurige Reminiszenz an die unsäglichen Neunziger Jahre des österreichischen Fußballs.

Aber es werden Hürden kommen, die hoffentlich zu hoch sind und ein Einlenken (von Einsicht sind die Diktatoren dieser Welt schließlich weit entfernt) bewirken werden – die Nächste ist das Lizenzierungsverfahren der Liga.

 

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