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29. September 2019
Meine Stimme geht heute ….
 
 

 

Stellungnahme zu den Vorfällen nach dem gestrigen Spiel
 
Meine Stimme geht heute…
 
– sicher NICHT an willkürliche Übergriffe seitens der Exekutive.
– sicher NICHT an wahllosen Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken gegen Fans.
– sicher NICHT an die Rechtfertigung eines sinnlosen Polizeieinsatzes in St. Pölten.
 
Kommen wir zum Punkt: das ist ein Bericht eines Fans, welcher sich eigentlich über den 5. Auswärtssieg seines Vereins in Folge in dieser Saison freuen wollte.
 
Aber Schritt für Schritt. Wir schreiben die letzten Minuten eines ungefährdeten Sieges des LASK in St. Pölten. Alle Mitgereisten sind positiv gestimmt, nicht mal ein negatives Wort ist vor, während oder nach dem Schlusspfiff gefallen.
 
Danach sammeln sich, wie immer und wie auch überall und überhaupt üblich, die aktiven Fanclubs zusammen um gemeinsam nicht nur den Sieg und die drei gewonnen Punkte, sondern auch ihr Material zum Bus zu tragen.
 
Vor der Tür wartet auf einmal, vor allem in St. Pölten unverständlich (denn welche großen Fangruppen sollten dort aufeinander stoßen?!), ein Überangebot an Exekutivbeamten in voller Montur.
Ok, das ist nichts Neues für uns, der Konsens war:
„Auf geht‘s Jungs (und Mädels), weitergehen, die Busse sind da, feiern wir den Sieg zuhause!“
 
Aber dann, genau in einem Augenblick der Unachtsamkeit, schreitet die Exekutive ein:
Schlagstöcke auf jeden, der im Weg steht – hauptsache durch die Menge und diesen Zusammenschluss der Fans trennen.
Leute wurden grundlos zu Boden gedrückt, Leute wurden grundlos geschlagen, Leute wurden behandelt wie der letzte Dreck auf Erden.
Doch das war noch nicht der Höhepunkt, denn es ging noch weiter, weil Schlagstöcke alleine wohl nicht reichen.
 
Mhmmm, tut dieser Pfeffergeschmack Stunden nach dem Match noch immer gut in den Atemwegen, liebe Polizei.
Fontänen von diesem Zeug wurden in Richtung der Fans gesprüht.
Achja, ihr hattet ja im Prinzip keine Richtung, denn es wurde wiederum wahllos einfach in die Menge gesprüht.
Habt ihr es mitbekommen, dass da vielleicht auch Kinder dabei waren?
Habt ihr es mitbekommen, dass da auch jeder Anwesende darunter leiden musste?
 
Musste so, wie schon so oft, dieses komplette Überangebot an Polizei gerechtfertigt werden?
Bekommt sonst die Exekutive in St. Pölten (nicht zum ersten Mal) nicht genug Kohle?
 
Denn normalerweise braucht man in St. Pölten, wenn der LASK kommt, fast keine Polizei, weil einfach nichts passiert.
Sind das echt unsere Steuergelder, für die wir wöchentlich in die Arbeit gehen, um euch damit finanzieren zu müssen?
Und dann werden wir auch noch behandelt wie die Allerletzten?
„Shampoo“, danke dafür..
 
Ehrlich gesagt, das kann es einfach nicht sein….
 
Leider muss ich sagen, dass ich solche Vorgehensweisen in meiner 26-jährigen Stadionpräsenz schon kenne, doch das ist gar nicht das Ausschlaggebende.
 
Ich denke da zum Beispiel an den kleinen Jungen, der heute das erste Mal auswärts mitfahren durfte und von diesem ganzen Szenario wohl immer geprägt sein wird.
Denn was hat er mitbekommen?
Statt die Heimfahrt mit einem Sieg zu feiern, sah er Männer, welche ob des brennenden Gesichts nicht mal mehr wirklich atmen konnten.
Männer, die trotz des Sieges ihres Vereins, Tränen vergossen haben.
 
Was soll das bitte? Was bewegt Menschen dazu, wahllos auf andere Menschen loszugehen?
Das ist vermutlich die richtige Frage, denn man muss nur einmal „Menschen“ durch „Polizei“ ersetzen – wenn man das nämlich macht, dürfte alles erlaubt sein.
 
Und das kann es einfach nicht sein in einem (eigentlich) freien Staat, wie Österreich es ist…..oder zählen bei Auswärtsfahrten keine Rechte und Gesetze mehr?
 
Nicht nur heute, nicht nur in Niederösterreich, sondern überall im ganzen Land – und vor allem IMMER und IMMER WIEDER…
 
IMMER WIEDER ÖSTERREICH! (weil ja heute Wahltag ist)
 
Harald Sonnberger
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