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6. December 2012
Über Humor lässt sich streiten

In der heutigen OÖ Nachrichten findet man einen Bericht über den ehemaligen Bezirkskommandanten der Polizei in Ried August Weidenholzer. Jener dienstführende Beamte, der beim damaligen Wasserwerfer-Skandal in Ried (Oktober 2007) die Verantwortung trug, als auf rund 800 LASK-Fans auf engstem Raum mit Wasserwerfer und Unmengen an Pfefferspray vorgegangen wurde. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt traf dieser Angriff hauptsächlich unschuldige Zuseher – darunter auch Kinder und Familien. Von “deeskalierend” konnte damals aber auch wirklich gar nicht die Rede sein.

Epic Fail

Dieser fatale Polizeieinsatz, welcher aufgrund einer handvoll randalierender LASK-Fans ausgelöst wurde, traf zum größten Teils Menschen die mit diesen Aktionen nichts – auch nur im Entferntesten – zu tun hatten. Die Luft vor dem Rieder Auswärtssektor brannte regelrecht. Auch wenn man nicht direkt vom Pfefferspray getroffen wurde – Augen aufmachen war nicht mehr. Die Fans versuchten sich in diesem ausgelösten Chaos untereinander zu helfen. Gemeinsam konnten sichtlich verletzte Freunde nach langen Diskussionen mit der Polizei zur Sanitätsstation gebracht werden, einige mussten gar direkt in das Krankenhaus. Noch Tage später war in den Medien von diesem Fall zu lesen. Auch darüber, dass die Exekutive wohl deutlich am “Ziel vorbeischoss” – um im passenden Jargon zu bleiben.

Nun wurde Weidenholzer von der Polizei verabschiedet. Die Pension ruft. Doch bei seinem Abschied meinte es der Ex-Beamte wohl zu lustig. In den OÖ Nachrichten wird er im Artikel “August Weidenholzer: “Das Schönste war der Wasserwerfer” (>>> Hier geht´s zum vollen Artikel <<<) wie folgt zitiert: “„Jenes Match gegen den LASK war das erste und das letzte Spiel, wo wir mit Wasserwerfern reingefahren sind. Da es im November war, kann sich jeder vorstellen, dass es eine ziemlich kalte Partie war. Aber die Linzer haben es einfach nicht kapiert. Vor uns Polizisten haben sie ja noch ganz cool getan, aber hinterm Bus hab ich dann die harten Jungs mit den Zähnen klappern gehört“. Eine Torte mit besagtem Datum des Vorfalls (22. Oktober 2007) und einem Feuerwehrauto obendrauf gab es zur Verabschiedung ebenso. Prost, Mahlzeit!

Na serwas!

Man möge uns “dünnhäutig” nennen, aber wir als Augenzeugen fragen uns: Wie kann man nur? So einen Fehltritt der Polizei, wo 90% der Fans unschuldig zum Handkuss gekommen sind – nein schlimmer noch – tatsächlich geschädigt wurden als lustig verkaufen und dafür auf der Verabschiedungsfeier noch groß Lacher ernten. Als eine bodenlose Frechheit empfinden wir das!

Wir haltens wie der Toni Polster damals im Dress des FC Köln über Oliver Held (FC Schalke) nach dem Handskandal: “Für des, soll er nie wieda Glück in seim’ Lebn haben!”

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