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14. May 2016
Was bleibt?

Am Freitag war wieder so ein Tag: Unser glorreicher LASK spielte im Spitzenspiel um den Aufstieg in die Bundesliga gegen St. Pölten. Es war so etwas wie das Spiel der letzten Chance. Schon Tage vorher war das Spiel ausverkauft und die Vorfreude stieg von Stunde zu Stunde. Bereits am Dienstag nach dem Sieg gegen Austria Salzburg wollte man am liebsten gleich im Stadion bleiben und bis Freitag abwarten. Durch die starke Leistung in Spitzenspielen der vergangenen Wochen (St. Pölten und Liefering zu Hause) war ich mir sicher, dass der LASK auch dieses wichtige Spiel für sich entscheiden würde. Nach Glasner-Rechnung war man bereits im Viertelfinale, und es fehlten nur noch drei Siege bis zum großen Ziel: Die Rückkehr des glorreichen LASK in die Bundesliga.

Dann war er endlich da, dieser eine Tag, an dem vieles gewonnen, aber auch alles verloren werden konnte. An ein produktives Arbeiten war kaum zu denken, freute man sich doch bereits so sehr auf die Invasion von St. Pölten, auf die Stimmung und auf die Möglichkeit, den glorreichen Linzern auf die Beine zu sehen. Doch bereits die Anfahrt gestaltete sich schwieriger als gedacht, war die A1 doch durch den Pfingstverkehr, den LASK und mehrere Unfälle zu einem Nadelöhr geworden. Nicht alle sollten es rechtzeitig zum Spiel schaffen. Es gab sogar Verkehrsmeldungen von seit1908.at auf Facebook, welche Route man am besten wählen sollte. Zum Glück schaffte ich es rechtzeitig und betrat bereits um 19:30 das Stadion. Dort traf ich auf viele bekannte Gesichter, doch dauerte es sicher bis 20:15, bis sich der Sektor halbwegs füllte und auch die Fanklubs eintrafen.

An dieser Stelle begannen nun die 90 Minuten, an die ich eigentlich gar nicht mehr denken will. Ein vermasselter Start durch vermeidbare Eigenfehler. Auf den Rängen wurden die Schwarz-Weißen in vorbildlicher Manier unermüdlich angefeuert und jeder glaubte fest daran, das Spiel noch drehen zu können. Auch die Mannschaft zeigte, dass sie sich gegen die Niederlage stemmte, aber schlussendlich reichte es nicht. Nach Abpfiff saß der Schock sicher tief, hatte ich mir doch im Vorhinein dieses Szenario nicht ausmalen wollen. Wir dürfen bzw. müssen also ein weiteres Jahr gegen Vereine wie Kapfenberg, Horn, Grödig und Liefering spielen. Das waren nach Schlusspfiff meine ersten Gedanken.

Aber was sich nach Schlusspfiff im Stadion abspielte, darauf kann jeder Schwarz-Weiße richtig stolz sein: Man wusste nicht, wer hier und jetzt die Meisterschaft gewonnen hat. Die LASKler standen minutenlang vor dem Block und wurden von den Fans gefeiert. Zurecht, haben diese doch die ganze Frühjahrssaison einen richtigen Fight abgeliefert. Jeder Rückschlag wurde weggesteckt, und danach einfach weitergekämpft – Jeder für Jeden. Und genau das macht mich stolz, Fan eines solchen Vereins und einer solchen Mannschaft zu sein. In diesen Momenten zeigt sich wahre Größe. Auch Finanzvorstand Gruber kam sofort, um die Mannschaft zu trösten. Man merkte auch ihm richtig an, wie der Stolz über Mannschaft und Fans aus ihm sprühte. Dieser Kampf wurde verloren, aber nächstes Jahr erfolgt ein neuer Angriff auf die Bundesliga. Und ich bin mir sicher, dass sich alle im Verein nochmal verbessern werden, sei es die Mannschaft, der Vorstand oder die Fans. Solche Niederlagen schweißen einander zusammen und wir wollen und werden nun im nächsten Jahr allen zeigen, dass wir gestärkt in die nächste Saison gehen. Wir haben eine sehr sympathische Mannschaft, eine gute Mischung aus Routiniers und vielen Talenten.

Es bleibt nun also eine Saison, in der Rekorde aufgestellt und Serien hingelegt wurden. Eine Saison, die mit vielen neuen Gesichtern begonnen hat. Eine Saison die eine sehr erfolgreiche war. Wir haben viele schöne Spiele und Geschichten erlebt: Das „Comeback“ von Fabiano, das ihm jeder in dieser Form richtig gegönnt hat. Luckeneders Aufstieg zum Stamm-Innenverteidiger. Zeit für mich Danke zu sagen: Danke für die grandiose Leistung in den vergangenen Wochen und Monaten. Danke an alle LASK-Fans, die unseren LASK immer unterstützten. Danke an die Freunde des LASK, die das erst ermöglicht haben. Danke an alle tüchtigen Mitarbeiter im Verein. Danke an alle Betreuer und Trainer, die den Spielern den Rücken freihalten. Danke an die Nachwuchsspieler, die auch Woche für Woche tolle Leistungen abliefern. Danke an meinem Vater, der gemeinsam mit mir tausende Kilometer durch ganz Österreich fährt. Danke an Oliver Glasner, dass er immer an seinem Weg festgehalten hat, die Leistungen in den letzten Wochen gaben im Recht. Kopf hoch – der Weg und die Entwicklung stimmen! Es bewegt sich etwas beim LASK: Der Slogan “Gemeinsam sind wir LASK” ist nicht nur ein Marketingprodukt, sondern wird gelebt.

An dieser Stelle kann ich St. Pölten und Karl Daxbacher noch nicht zum Meistertitel gratulieren, da dieser rechnerisch noch nicht fixiert ist, wenn auch die Titelchancen für den LASK nur bei 1,908% Prozent liegen. Ich wünsche als Fußballfan St. Pölten alles Gute in der Bundesliga, dass sich dieser Verein gut weiterentwickelt, das Potential ist vorhanden.

In diesem Sinne: 

„Ihr könnt uns schlagen so oft und so hoch ihr wollt
Es wird trotzdem nie passieren
Dass auch nur einer von uns mit euch tauschen will
Denn ihr seid nicht wie wir“

Autor: Holzmann Harald

 

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