MENUMENU
Der 20.10.2007 war ein dunkler Tag für uns LASK Fans. Nicht nur das wir gegen die SV Ried mit 3:0 verloren haben und damit eine schmachvolle O.Ö. Derby Niederlage einstecken mussten. Nein, nach dem Spiel kam es hinter dem Gästesektor zu Szenen die kein Mensch der dort dabei war jemals vergessen wird können.
Es begann schon damit das während des Spieles zwei/dreimal ein lautes Krachen am Dach des Gästesektors zu hören war. Wir dachten uns zuerst: “oida Fux, wos woa des??“ . Als wir dann hinten raus schauten sahen wir was es war. Hinter dem Absperrgitter war ein Wasserwerfer aufgefahren und die Staatsmacht probierte ob eh Wasser aus der Spritze kam und da konnte man halt nur in eine Richtung schießen weil ja hinter dem Sektor die Busse und die Autos stehen. Ein etwas mulmiges Gefühl stieg in den Fans im Sektor auf. „Was planen die nur?“. Nun nach dem Spiel erfuhren wir was „die“ geplant hatten. Ein Häufchen „erleblinsorientierter Fans“ hatte begonnen sich ein kleines Scharmützel mit der Polizei zu liefern. Darauf hatten die Herren im Krokodilskostüm nur gewartet. Sie konnten nun ihre „Primärwaffe“ einsetzen. Der Wasserwerfer wurde angeworfen und alles was in Schwarz/Weiss gekleidet war wurde umgemäht. Sei es der „erlebnisorientierte Fan“, der normale Fan oder auch nur der Familienvater mit seinem Kind an der Hand. Auch der Autor dieser Zeilen konnte nur ganz knapp einer Wasserfontäne entkommen als er die Stufen runterkam um zu seinem Auto zu gehen.
Nach dem Einsatz der „Primärwaffe“ gingen die Damen und Herren der regionalen Polizei über, die „Sekundärwaffen“ einzusetzen. Leute die versuchten zu schlichten und zwischen der Polizei und den nun komplett ausrastenden Fans standen, wurden erst einmal mit dem Gummiknüppel bearbeitet. Pfefferspray und Tränengas wurde aus der zweiten Reihe, hinter der Schlagstockfraktion, direkt ins Gesicht jener Fans gesprüht die noch standen. Es wurde kein Unterschied zwischen „Angreifer“ und friedlichen Fans die nur flüchten wollten gemacht. So konnte ich mit eigenen Augen sehen wie ein Vater mit seiner Tochter im Arm versuchte aus dem Schlamassel zu flüchten. Er bekam aus kurzer Distanz eine volle Ladung Pfefferspray mitten ins Gesicht so dass er seine Tochter auf den Boden fallen ließ. Ich muss sagen ich war geschockt. Zahlreichen LASK Fans wurde danach die Medizinische Betreuung versagt. Und das ist nur eine der traurigen Geschichten die sich da abgespielt haben.
In den Medien wurde dann am nächsten Tag natürlich nur von den randalierenden LASK Fans, von zerstörten Tischen und der verwüsteten Kloanlage berichtet. Nichts vom Pfefferspray und Wasserwerfer Exzess der Staatsmacht. Versteht mich nicht falsch, ihr kennt mich, ich verurteile jede Art von Vandalismus und das da was mutwillig zerstört wurde ist absolut zu verurteilen, aber die damalige einseitige Berichterstattung tat genauso weh wie der Pfefferspray in den Augen und die blauen Flecken vom Wasserwerfer. Es waren Wunden, aber Wunden die mittlerweile verheilt waren.
Nun wurden diese Wunden von den “Oberösterreichischen Nachrichten” und dem damaligen „Chef vom Dienst“ wieder aufgerissen. Grund war seine Pensionierungsfeier und ein Bericht darüber in der OÖN. Als Fan der damals dabei war, konnte ich es heute einfach nicht fassen was ich da lesen musste. In mir stieg eine unbändige Wut auf die ich im ersten Moment nicht zu kanalisieren wusste. Auf gut oberösterreichisch „ I WOA SOOO HAAAAS“. Zum Glück war ich in der Arbeit und so musste nur ein Kugelschreiber dran glauben.
In diesem Bericht sprach nämlich Oberst „Dummer“ August Weigenholzer davon, dass es das SCHÖNSTE war wie die LASK Fans mit dem Wasserwerfer fertig gemacht wurden. Ja meine Freunde, dieser Tag der Schande war das schönste Erlebnis das dieser „Mensch“ in Bezug auf den Fußball in seiner Erinnerung hat. Ein Tag an dem so unglaubliche Dinge wie oben passiert sind bringt den Herren jetzt noch immer zum strahlen und er erzählt voller Stolz davon wie super das war als die „harten LASK´ler“ Zähneklappernd hinter den Bussen Schutz suchten. Aber nicht nur die Fans bekamen ihr Fett weg, nein auch die eigenen Kollegen wurden vom Herrn Oberst beleidigt. Er sprach im Zusammenhang vom „szenekundigen Dienst“ von „Schnick Schnack den wir früher nie gebraucht haben ….“ Nun, dieser Herr lebt wohl vielleicht noch in einer Welt die wir hofften verdrängt zu haben, die 1945 zu Ende ging. Einen Beweis dafür lieferte der Herr, der übrigends zum Abschied eine Torte mit Wasserwerfer und dem Datum 20.10.2007 darauf bekam, im Jahre 2006 im Zuge eines Konzertes von NAZIBANDS im Innviertel: Ich kopiere hier den Bericht einfach 1:1 rein
Die Zeitung „Österreich“ publizierte daraufhin mehrere Artikel über die Passivität der Polizei. Alois Lissl, der Leiter des Verfassungsschutzes rechtfertigt das Nicht-Einschreiten der Polizei damit, dass man von außerhalb der Diskothek die Texte der Bands nicht verstehen konnte. Der Rieder Polizeichef August Weidenholzer, seines Zeichens FPÖ-Ersatzgemeinderat in Schärding, gibt hinzu, man hätte ebenso chinesisch singen können. Außerdem habe man nicht einschreiten können, weil es sich um eine geschlossene Privatveranstaltung bzw. eine „Geburtstagsfeier“ gehandelt habe, wofür es keine rechtliche Grundlage gäbe (4). Der „Gutmensch“, der das Video gedreht hat, hätte sich ja auch früher bei der Polizei melden können, meint Weidenholzer, in bester Kronen-Zeitung-Diktion (5)
Voller Bericht hier => http://www.infoladen-wels.at/print/aktuelles/mehr.php?no=39
Nun sind wir froh dass diese ewig gestrigen in den Schaltstellen der Macht langsam aber sicher weniger werden. Ein Trauspiel ist es trotzdem.
Und das die OÖN diesem Herren auch noch eine Plattform bieten um diese alten Wunden aufzureißen ist eigentlich auch mehr als traurig. Die zuständigen Redakteure sollten sich gefälligst “in Arsch schämen” das sie nicht darüber nachgedacht haben was sie mit diesem Bericht anrichten würden.