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8. September 2016
Wird PMR der “Retter” von „Blau Weiß Linz“?
Das ist jetzt natürlich sehr plakativ gefragt, aber es könnte durchaus darauf hinauslaufen. Wobei der Lokalrivale auch noch ein paar andere Helfer braucht, um nicht die beiden Heimspiele gegen Horn und den FAC am grünen Tische zu verlieren.  Ihr fragt euch jetzt sicher, warum das so ist. Nun mit der Geschichte in der Kronen Zeitung am Donnerstag ist ein Problem aufgebracht worden, an dem die Verantwortlichen rund um Hr. Schellmann wohl schon eine Zeit lang knabbern. Der Grund ist ganz einfach. Das Stadion der Stadt Linz ist eigentlich den ganzen Oktober für Veranstaltungen gesperrt. (Zuerst Generalie Ladies  – 3.-18. und der Karate WM 19. – 01.11.)
 
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Wie wir auf Nachfrage beim LASK erfahren haben, wussten das die Verantwortlichen des LASK natürlich (seit Anfang März) und hätten das auch in den Lizenzunterlagen angeführt und ein Ausweichstadion genannt. (Damals war ja der Umzug nach Pasching alles andere als fix). Durch den Wechsel des Spielortes nach Pasching ist aber dieses Problem natürlich obsolet geworden. Der LASK steht fein da und hat ein Stadion, in dem sämtliche Spiele gespielt werden können. Anders sieht das natürlich jetzt für die Kollegen von Blau Weiß aus.
 
Wie Herr Schellmann bei der Saisoneröffnungs PK ( Heute.at ab ca Minute 8:20)  lauthaus verkündet hat (auf die peinlichen Spitzen wegen des VIP´s gehen wir mal an dieser Stelle nicht ein) , werden vom Aufsteiger ALLE 18 Spiele auf der Gugl gespielt. Nur war das zu diesem Zeitpunkt, wie wir wissen, bereits klar, dass dies unmöglich sein wird. Es stellen sich jetzt ein paar Fragen
 
– hat Blau Weiß eine andere Bestätigung als der LASK erhalten?
– Haben sie von der Stadt die Zusage erhalten das auch im Oktober die Gugl zur Verfügung steht? Und wurden somit von der LIVA oder der Stadt Linz verarscht? (wohl eher nicht)
–  Wenn „Nein“, dann wäre es interessant, welches Stadion von Blau Weiß als Ausweichstadion angegeben wurde? Pasching scheint es nicht zu sein, denn beim LASK weiß keiner was davon.
–  Haben die Verantwortlichen bei Blau Weiß einfach darauf gehofft das es eh schon gut gehen wird und der LASK sein Stadion zur Verfügung stellt, wenn der „Stadtklub“ ruft? (siehe dazu auch wieter unten die Aussendung der Bundesliga)
 
Da erst jetzt beim LASK angefragt wurde, scheint es wohl kein Ausweichstadion zu geben. Das ist aber jetzt ein lizenztechnisches Problem. Denn im Lizenzhandbuch ist ab Absatz 7.4. alles ganz genau erklärt, unter welchen Umständen ein Verein in ein anderes Stadion ausweichen darf und wie oft.
 
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4 Termine wären also möglich, die “gesperrt” werden können um dann in ein anderes Stadion auszuweichen. Allerdings muss dieses Stadion und Termine schon bei der Lizenz angegeben werden. Hat Blauweiss das gemacht? Anscheinend wurden 2 Termine genannt. Was in der Aussendung der Bundesliga steht – allerdings wurde kein Ersatzstadion genannt. Und es wurde vom Verein sogar keine Einwände gegen den Termin erhoben.
 
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Was auch klipp und klar in den Lizenzunterhlage steht ist, dass das Ausweichstadion im Umkreis von 150 km rund um den Vereinssitz sein muss. Ausgewichen darf aber nur werden bei “infrastruktuellen Maßnahmen”. Nur was gilt als “infrastruktuelle Maßnahme?” – keine Parkplätze und kein VIP wohl eher nicht. Also, im Fall des Umzugs kommen dann doch ein paar Stadien in Frage (Ried, Grödig, St. Pölten und Salzburg). Die Verantwortlichen vor Ort werden wohl auch ihre Anfragen  bekommen. Denn der LASK kann Pasching nicht freigeben, da in der Vereinbarung mit den Anrainern ganz klar geklärt ist, dass einzig und allein der LASK dort seine Spiele austragen darf. Dies hat der Verein auch bereits in einer Presseaussendung kund getan.  
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Als zusätzliches Problem kommt hinzu, dass nach erteilter Lizenz nur EINMAL das Stadion gewechselt werden darf. Und dieses bis zehn Tage vor geplanter Austragung bekannt gegeben werden muß.
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Somit stehen die Verantwortlichen von Blau Weiß vor dem Dilemma, welches sie erst mal ihren Fans erklären müssen. Es wird wohl mindestens ein Heimspiel gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf  in einem anderen Bundesland ausgetragen werden müssen und das zweite Spiel könnte gar mit 3:0 für den Gegner gewertet werden. (Wenn die Bundesliga streng entscheidet und davon ist nach den Peinlichkeiten vom letzten Jahr auszugehen.) Es wäre auch noch ein Verschieben der beiden Spiele durch die Bundesliga möglich, was aber einer groben Wettbewerbsverzerrung gleich kommen würde.
 
Eine Möglichkeit dem zu entgehen, gibt es aber wohl noch, und da sind wir wieder beim Titel des Berichtes. Wird PMR der Retter von „Blau Weiß Linz.“ …. Denn sollten PMR und BWL sich einigen die Gugl gemeinsam zu nutzen, dann kann das Spiel gegen Horn auf der Gugl ausgetragen werden und das Spiel gegen den FAC halt wo anders. (Ich gehe mal davon aus dem Karate Weltverband Blau Weiß ziemlich am Arsch vorbei geht und die nicht teilen werden.). Am Ende wird es wohl eine Frage des Geldes sein, ob PMR Teile des Stadions (VIP, Parkplatz, etc ..) hergeben will oder nicht. Blau Weiß ist auf jeden Fall in der schlechteren Verhandlungsposition und deshalb wird der Welser im Fall des Falles wohl richtig viel Kohle von Schellmann und Co verlangen. Aber die Stadt Linz und ihr Stadtverein sind ja finanziell eh auf Rosen gebettet – oder so. 
 
Als Fazit bleibt: Die Blau Weißen, allen voran Herr Schellmann,  konnten sich in den letzten Monaten zahlreiche Beleidigungen und Unterstellungen gegenüber dem LASK nicht verkneifen. Es wurde keine Möglichkeit ausgelassen, auf dem Umzug der Mannschaft nach Pasching herumzuhacken. Jetzt steht man in der Stadionproblematik da wie ein begossener Pudel und muss auf den Goodwill von PMR und anderer Vereinen hoffen. Eine Situation, die dem LASK glücklicherweise erspart geblieben ist und ein weiterer Grund, warum der Umzug ins Waldstadion mehr als richtig war.
 
Dazu gehört natürlich auch auf die Stadt Linz mit dem Finger gezeigt. Denn es ist ein absolutes Armutszeugnis, das nur eine größere sportliche Veranstaltung in der selbsternannten Sportstadt möglich zu sein scheint. In Graz stehen auch die Mehrzweckhalle und das Stadion praktisch Tür an Tür und ich bin mir sicher, dass Sturm kein Spiel verlegen würde, wenn die 99ers ein Heimspiel haben. Die Verantwortlichen der Stadt haben durch jahrelanges Versagen, Missmanagment, Unfähigkeit und Fehlplanungen diese Misere (die ja auch dazu geführt haben ,dass der LASK seine Heimspiele nicht mehr auf der Gugl austrägt) absolut mit zu verantworten. Die Stadt hat somit beide Vereine indirekt auf dem Gewissen. Um es mit den Worten von Philip Lukas, dem Kapitän der Blackwings zu sagen: “S´peinlich – absolut PEINLICH.”

 

Christian Zeintl
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