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16. September 2015
“Zwitterklub” FC Red Bull Liefering verarscht die Liga!

Vor einigen Jahren hatte ich bereits einen Artikel zum Thema FC RB Liefering verfasst, Inhalt des damaligen Textes war das Scheitern des LASK im Relegationsduell mit den Mateschitz-Jüngern.   

Damals wie heute war ich der Ansicht, dass es eine klare Regelung bezüglich „Junior-Mannschaften“ im österreichischen Profifußball gibt bzw. bräuchte. Es ist klar, dass eine „Junior-Mannschaft“ eines Bundesligisten maximal in der Regionalliga spielen darf. Eine schwammige Sonderbehandlung seitens der Bundesliga gab und gibt es aber leider für den Milliardenmann Didi Mateschitz.   

Er und seine Milliarden haben offensichtlich eine derartige Strahlkraft, dass die Bundesligafunktionäre völlig geblendet werden. Denn nur so ist die lächerliche Ausnahmeregel, die es dem FC RB Liefering erlaubt in der Erste Liga zu spielen, zu erklären. Dabei wird immer bekräftigt, dass Liefering doch ein völlig selbstständiger Verein sei und es kein „Juniorklub“ vom FC RB Salzburg ist.   

Jetzt stehen wir vor der Abartigkeit, dass Liefering offiziell „freiwillig“ auf die Teilnahme am ÖFB-Cup verzichtet und sich auch dazu bereit erklärt hat, dass sie nicht in die 1. Bundesliga aufsteigen möchten. „Es könnte ja eine schiefe Optik entstehen“, argumentieren die Offiziellen vom Retortenklub. Diese „Freiwilligkeit“ soll allerdings klar unterstreichen, dass es keinen Druck von außen gegeben hat. Die Botschaft lautet: „Wir sind ein völlig eigenständiger Verein, der nur den selben Geldgeber wie RB Salzburg hat. Wir hätten dieselben Rechte wie jeder andere Bundesligist, doch verzichten wir freiwillig auf diese.“

Dieser „völlig selbstständige“ FC Red Bull Liefering hat nun im Match gegen uns, den ASK, auf 5 Spieler des FC Red Bull Salzburg zurückgegriffen! Namentlich standen gestern Konrad Laimer, David Atanga, Dimitri Oberlin, Smail Prevljak und Asger Sörensen im Liefering-Aufgebot. Diese Kicker sind auf der Homepage vom FC Red Bull Salzburg als Kaderspieler angeführt und haben für die Mozartstädter diese Spielzeit bereits in der Europa League und in der Bundesliga gekickt.   

Nun hatte der LASK das Pech, am Dienstag gegen diese Söldnertruppe aus Liefering zu spielen. Pech deshalb, weil RB Salzburg spielfrei hatte und somit ihre Spieler dem FC Red Bull Liefering zur Verfügung stellen konnte. Offiziell betrachtet tauschen hier also zwei völlig selbstständige Bundesligaklubs Spieler untereinander aus! Wie absurd ist das denn? Wenn wir also in der Abwehr mal ein Problem haben, könnten wir doch bei Sturm Graz anfragen, ob wir uns mal Simon Piesinger ausborgen dürften?! Der Gedanke ist lächerlich? Nein, in Salzburg ist das völlig normal…   

Um klar zu zeigen, dass es sich um eine Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil des LASK handelt, habe ich mir auch die Spieldaten aus der fünften Runde von Innsbruck gegen Liefering angesehen: Dabei hatte Wacker mehr Glück, denn sie mussten gegen ein Liefering antreten, bei dem nur zwei Salzburgprofis, nämlich Smail Prevljak und Asgar Sörensen, am Werk waren. 

Die Bundesliga muss nun endlich eine Entscheidung treffen, wie mit diesem Retortenklub umzugehen ist! Denn es ist einfach eine bodenlose Frechheit, dass eine derartige Verzerrung des Ligabildes zustande kommt.

Entweder man hat das Glück gegen die „Original-Lieferinger“ zu spielen – was meistens 3 Punkte verspricht – oder man hat wie der LASK am Dienstag das Pech gegen eine absolute Toptruppe, gespickt mit Stars aus der Bundesliga, anzutreten.

Es sollte doch jedem klar sein, dass der Red Bull-Konzern hier ein Schauspiel mit der Bundesliga aufführt. Die vorgeschobene Freiwilligkeit des FC RB Liefering ist eine blanke Täuschung und soll nur ein Vorwand sein, dass man doch kein „Junior-Klub“ sei. In Wirklichkeit ist jedem Blinden klar ersichtlich, dass hier ein Betrug stattfindet – schon alleine aufgrund der Tatsache, dass Spieler hin und her wechseln!

Ich würde abschließend den LASK und alle anderen anständigen Klubs darum bitten, bei Spielen gegen den Zwitterklub „FC RB Liefering (Salzburg)“ Protest bei der Bundesliga anzumelden. Ich möchte dabei erneut die wirren Ausreden der vom Geld geblendeten Bundesligafunktionäre hören!

Oder gibt es vielleicht sogar vor einem ordentlichen Gericht eine Möglichkeit, diesen Betrug am Sport zu beenden?!   

Wehrt euch bitte! 

Schwarz-Weiße Grüße, 

Manuel Raingruber

Seit1908